3. Klimawandel und Medienkulturen
3.1 Filmkritik The Day After Tomorrow
The Day After Tomorrow. Regie von Roland Emmerich, 20th Century Fox, 2004.
Der Film The Day After Tomorrow (2004) von Regisseur Roland Emmerich zeigt ein Weltuntergangszenario aufgrund einer globalen Klimakatastrophe. Protagonist des Filmes ist Jack Hall (Dennis Quaid), ein US-Amerikanischer Klimatologe, welcher zu Beginn des Filmes mit seinem Forscherteam in der Antarktis das Eis untersucht. Hierbei stellen sie fest, wie schnell die Polkappen bereits schmelzen. Auf einer UN-Konferenz zur Klimaerwärmung, stellt er dieses Problem, sowie seine Theorie einer Eiszeit, welche durch eine Störung des Nordatlantischen Stroms verursacht wird, vor und warnt die vereinten Nationen vor weiterer Klimaerwärmung.
Der Nordatlantische Strom, sorgt für die Wärmeverteilung auf der Nordhalbkugel und wird durch das Schmelzen der Polkappen gestört, da dadurch die Konzentration von Süß- und Salzwasser aus dem Gleichgewicht kommt. Dies könnte, so der Klimatologe, dazu führen, dass der Strom komplett zum erliegen kommt und die Erde somit in eine weitere Eiszeit kommt. Von den Politikern der Konferenz kommen Einwände wie: „Zu teuer!“ und „Die Wirtschaft wird darunter leiden!“ und so schmettern sie Halls Vorschläge ab. Nun beginnt die Katastrophe ins Rollen zu kommen, was der Film mit verschiedenen Bildern zeigt. Anfangs gibt es nur kleine Anzeichen, Bojen im Atlantik zeigen einen Temperaturabfall von 13°C; in Tokyo zieht ein Sturm auf, bei dem es Hagelkörner so groß wie Tennisbälle regnet. Auch auf dem Rest der Nordhalbkugel ziehen Stürme auf. Ein gigantisches Sturmsystem wird in Weltraumaufnahmen gezeigt (Abb. 1), Flugzeuge dürfen nicht mehr fliegen, Vögel fliegen in Scharen weg und die Tiere im Zoo verhalten sich unruhig. Es heißt, es sei der stärkste Hurricane der Wetteraufzeichnung. Es kommt heraus, dass der Nordatlantische Strom, nicht (wie es Hall zuerst vermutete) in 100 bis 1.000 Jahren versiegt, sondern bereits jetzt. Der Sturm erreicht Kalifornien, auch hier fallen riesige Hagelkörner, es ziehen Tornados auf, die die Stadt zerstören. Nun wird auch in den Medien von einem internationalen Klimawandel gesprochen, und die Menschen reagieren mit Hamsterkäufen. Hall warnt erneut den Vize-Präsidenten der Vereinigten Staaten, er schlägt vor, im Süden großflächige Evakuierungszonen einzurichten, im Norden sei es bereits zu spät. Es werden erneut Verbindungen zu einer früheren Eiszeit gezogen, welche in den folgenden Szenen wieder aufgegriffen werden. Über Schottland beträgt die Temperatur mittlerweile -101°C, was dazu führt, dass Helikopter im Flug gefrieren und vom Himmel fallen. Gleichzeitig wird New York durch das Unwetter immer weiter überflutet, aber auch dadurch, dass der Meeresspiegel innerhalb weniger Sekunden um über 25 Fuß steigt. Es kommen große Flutwellen, die New York überfluten und immer weiter ansteigen. Als das Wasser schließlich zum stehen kommt, beginnt es zu schneien und immer kälter zu werden.
Hall sagt, dass die Unwetter so lange dauern bis das Ungleichgewicht wieder ausgeglichen ist, durch das sie entstanden sind. In diesem Fall sei das Ungleichgewicht von globaler Größenordnung, was im Film bedeutet, dass so genannte „Superstürme“ entstehen, welche 7-10 Tage dauern und anschließend die Erde mit Eis und Schnee bedecken. Diese reflektieren das Sonnenlicht und die Erdatmosphäre stabilisiert sich, allerdings mit der Durchschnittstemperatur einer Eiszeit. Als Rettung bleibt in nördlichen Breitengraden nur, nach Süden zu fliehen. Die Menschen fliehen in Scharen nach Mexiko, was dazu führt, dass das Land seine Grenzen schließt. Die Menschen versuchen also nun illegal in das Land einzuwandern, bis der Präsident schließlich ein Abkommen mit Mexiko aushandelt, sodass es seine Grenzen wieder öffnet (Abb.2). Aus dem Weltall sind mittlerweile nur noch die Stürme erkennbar, innerhalb deren Augen die Temperatur sekündlich um 5°C sinkt. Alles gefriert innerhalb von Sekunden. Am Ende des Filmes werden die Menschen, welche noch in New York sind, nach und nach mit Hubschraubern evakuiert und nach Mexiko gebracht. Die Regierung spricht Dankbarkeit an die Länder aus, bei denen sie Zuflucht finden und die Astronauten, welche das Spektakel aus ihrer Raumstation beobachten sagen: „Die Luft war noch nie so klar“.

